Sonntag, 19. August 2012

Resumee





Ich bin jetzt seit 12 Tagen in Buenos Aires.
Ich gewöhne mich so langsam daran, in einer Großstadt zu leben.
Ich gehe schon wie die Argentinier über die Straße, trinke viel Mate und Terere.
Ich habe kein Problem mehr damit, mich in den übervollen Zug zu quetschen.
Aber dennoch fühle ich mich noch fremd.

Die Stadt hat viel zu bieten.
Die Stadt ist voller Leben.
Die Stadt macht mich ruhig, obwohl alles laut ist.
Die Stadt tut mir gut, glaube ich.
Aber dennoch bin ich krank, seitdem ich hier bin.

Wir sind jeden Tag beschäftigt.
Wir lernen so viel über die Stadt und das Land und die Sprache.
Wir werden jeden Tag mit super leckerem Essen von Gabi verwöhnt.
Wir haben kaum Zeit auszuruhen, weil wir immer etwas machen.
Aber dennoch finde ich die Zeit, an zu Hause zu denken und es zu vermissen.

Manchmal vergesse ich, dass ich in Buenos Aires bin.
Manchmal vergesse ich, dass ich nur ein Jahr hier sein werde.
Manchmal wache ich auf und denke, ich liege in meinem Zimmer in Deutschland.
Manchmal wache ich auf und merke sofort, dass ich hier bin.
Aber dennoch werde ich ein ganzes Jahr hier sein und irgendwann „zu Hause“ sagen.

Wenn man die Stadt mit der falschen Einstellung oder schlechter Laune betrachtet,
Dann sieht man keine schöne Stadt.
Dann ist sie sogar sehr hässlich.
Dann kann man einen Hass auf die Stadt kriegen und alles nur ätzend finden.

Der Verkehr nervt...
Zu viele hässliche Hochhäuser und zerfallene Gebäude...
Zu viele Menschen...
Zu schlechte Gehwege, man muss jeden zweiten Schritt einem kleinen Pool ausweichen...
Zu viel Armut...
Zu wenig gute Luft...
Zu unorganisiert...
Zu viel Müll...
Zu viele neugierige Blicke...
Zu wenig grüne Flächen, nur ein paar Bäume...
Zu fettiges Essen...
Zu süße Süßigkeiten...
Zu viele Leute, die auf der Straße leben...
Zu süße Fruchtsäfte, nicht mal ein einfacher Apfelsaft...
Zu volle Bahnen...
Zu viele Unterschiede zu Deutschland..
Zu rechteckig angelegte Straßen...
Zu laut.

Aber wenn man in einer ruhigen Minuten im Zug sitzt und nach draußen schaut,
Wenn man sich einfach mal entspannt,
Wenn man mal nicht darüber nachdenkt
Dann wirkt die Stadt ganz anders.
Ich finde die Stadt von Tag zu Tag sympathischer.

Die vielen Busverbindungen.
Die Empanadas.
Die netten Menschen.
Die kurzen Wege zum nächsten Supermarkt.
Die Möglichkeiten.
Die Süßigkeiten.
Das leckere Essen.
Die Ferias.
Die vielen Menschen.
Die Familie Janecki.
Die unterschiedlichen Häuser.
Das Projekt in dem ich arbeiten werde.
Die vielen Leute, die auf der Straße leben.
Die Ähnlichkeiten zu Deutschland.
Die rechteckig angelegten Straßen, in denen man so weit sehen kann.
Die vielen Geschäfte.
Die Straßenstände.
Der Terere und die gesellige Tradition des Mate-Trinkens.
Die Unterschiede zu Deutschland.
Diese absolut andere Welt im Gegenteil zu meinem Heimatdorf.

Ich finde die Stadt sympathisch.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Stadt mag, oder jemals mögen werde.
Aber sympathisch trifft es ganz gut.
Ja, sympathisch ist ein gutes Wort.

1 Kommentar:

  1. Wow!

    Ich bin sehr,sehr beeindruckt. Von dem, was du schreibst: Ich kann mich gut hineinfühlen, es entsteht sehr plastisch vor meinen Augen. Und mehr noch davon, wie du es schreibst. Boah.
    Ich ziehe den Hut, meine liebe Tochter.

    Ganz liebe Grüße auch von Mama. Wir schicken dir mal per Mail ein paar Bilder. Hier sieht's wild aus...

    Dein Paps

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