Donnerstag, 9. August 2012

Erster Besuch in Arcángel

Heute waren wir mit Annika - die vor zwei Jahren in Arcángel Gabriel war - zu Besuch dort. 

Maibrit (meine Mitbewohnerin und Mitarbeiterin in spe) und ich haben uns vorgestellt und wir haben die Einrichtung kennengelernt. Auf den ersten Blick sehr klein, erstreckt sie sich aber doch über eine Menge Räume, große und kleine. 
Der Eingang zum Arcángel Gabriel
Es gibt Hausaufgabenhilfe, Sport wird angeboten, es wird gebacken (im eigenen Holzofen) und natürlich auch kreative Sachen wie Artesanias (Schmuck selbermachen) und Dinge aus Glas (Ohrringe, Schüsseln) werden gemacht. 

Ich werde dort von Montag bis Freitag immer nachmittags arbeiten und vormittags wechsle ich mich mit Maibrit ab.


Jetzt wo wir die Einrichtung kennen, freuen wir beide uns schon total auf unsere Arbeit. Die Kinder und auch die Mitarbeiter um/und Rubén (Projektleiter) sind total nett, offen und lieb. Und so fröhlich!



Der Holzofen, mit dem Pool im Hintergrund
Dann sind wir mit den anderen Freiwilligen, dessen Projekte nicht besucht werden konnten (weil in Paraguay, Uruguay oder einfach zu weit weg), durch das Barrio gegangen. Erst durch die Bereiche mit Häusern aus Steinen, dann durch Schleichwege durch die ganz armen Wellblechhüttensiedlung. Es war sehr interessant und auch erschreckend das zu sehen, obwohl ich mit meiner Schwester Henni, die ein Jahr in Costa Rica war, schonmal durch so ein Barrio gegangen bin. Man denkt einfach nicht daran, wie ärmlich die Menschen dort leben. Und es ist wundervoll zu sehen, wie sie sich in Arcángel wohl fühlen!

Krass war zu sehen, wie direkt neben dem Barrio in dem ich arbeiten werde (oder schon fast besser gesagt IN dem Barrio) eine riesige Betonmauer aufragt, die noch mit Stacheldraht und sogar Wachmännern gesichert ist. Dort in dem abgegrenzten Raum leben die Reichsten von Buenos Aires. Man kommt nur durch eine Einfahrt rein, man muss seinen Pass zeigen, sich also ausweisen. Dort stehen die großen Villen und in den großen Villen arbeiten viele Leute aus den Barrios für weniger als 1 Euro die Stunde, 12 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Natürlich ist diese Arbeit nicht legal, aber weil sie billige Arbeitskräfte sind, werden sie nicht denunziert.
links Barrio, rechts das Country ("Reichenviertel")

Wachposten an der Mauer des Countrys
ein Teil des Barrios und der Rücken einer Freiwilligen
Der erste Tag dort war also sehr ereignisreich, und ich bin auch schon wieder todmüde. Hier ist es 23 Uhr und in Deutschland eben schon 4 Uhr nachts. Gute Nacht.
Un abrazo!

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