Hinter dem Haus, rechts sind die Ställe |
Letztes Wochenende waren wir in
Baradero, im Hogar Germán Frers. In diesem Tageszentrum arbeiten
Nele und Mara. Wir waren dort mit unseren Kindern vom Arcángel. Das
Tageszentrum liegt abgelegen und umgeben von wunderschönen (für
Buenos Aires Verhältnisse) grünen Wiesen. Das Gelände ist riesig,
mit Haupthaus, Nebengebäuden, Kirche, Ställen für Schweine,
Schafe, Hühner, Pferde und einen Truthahn. Es gibt Obstbäume und
Nussbäume und Beete für Kräuter, Salat und Blumen. Wir waren
insgesamt 97 Leute. Die alle zu verköstigen hat meistens lange
gedauert und war immer ein Spektakel.
Außer zu essen haben wir noch viele
Spiele gespielt, Bibelstunde gehabt, einen Gottesdienst besucht, in
dem wir vier Freiwillige von allen gesegnet wurden und insgesamt viel
freie zeit gehabt um uns das Gelände gründlich anzuschauen.
In Baradero habe ich mich leider
wahrscheinlich bei Nele angesteckt und total fertig. Außerdem gibt es dort soooo viele Mücken... so viele Stiche hatte ich noch nie. Als wir wieder
zu Hause waren ging es mir gar nicht gut. Willy hat gesagt, ich hätte
ein bisschen Fieber, also bin ich am nächsten Tag nicht zur Arbeit
und bin daheim geblieben um zu gesunden. Außer einem fortwährenden
Schnupfen geht es mir jetzt auch wieder gut.
Im Gemüsebeet |
In diesem Land Post aus dem Ausland zu
erhalten ist, wie ich feststellen musste, ein Akt. Man braucht dazu
einen Abholschein, den man (hoffentlich) an seiner Tür oder im
Briefkasten findet und seinen Reisepass. Vorgestern hatte ich von
letzterem nur die Kopie dabei, also waren wir Heute nochmal da.
Das Gebäude der Internationalen Post
ist am Retiro, also von uns aus ca. eine Stunde weg.
Dort (falls man es findet) geht man in
ein von außen großes Gebäude und quetscht sich in ein kleines
Zimmer das voller Menschen ist. Man zieht eine Nummer und ist erst
mal entsetzt. 345. Na das kann ja dauern. Zum Glück waren sie bei
unserer Ankunft schon bei 313. Man wartet also eine gefühlte Stunde
und geht dann zum Schalter. Dort gibt man Nummer, Abholschein und
Reisepass ab und erhält einen kleinen Zettel, auf dem eine weitere
Nummer steht. Das ist die Nummer des Pakets. Mit dieser Nummer setzt
man sich in den angrenzenden Raum. Dieser ist wesentlich größer und
noch wesentlich voller. Man wartet und verzweifelt fast, weil der
Kerl durch die Sprechanlage die 6-stelligen Nummern derart schnell
und nuschelig von sich gibt und man irgendwie die 305557 raushören
muss. Hat man das nach einer weiteren gefühlten Stunde geschafft
(Freudenschrei!), geht man durch ein Drehkreuz in ein Hinterzimmer,
gibt seinen Zettel ab, nimmt sein Päckchen entgegen und
unterschreibt noch irgendeinen unverständlichen Wisch. Wuhu,
geschafft!
Wenn das mit allen Päckchen, auch
denen aus dem Inland, so funktioniert, wüsste ich einen Grund, warum
hier so wenig im Internet bestellt wird.
Das bildliche Warten |
Heute war Frühlingsanfang (Día de la
Primavera) und der wurde groß gefeiert. Fast alle kamen verkleidet
ins Projekt und wer nicht verkleidet war, wurde geschminkt. Maibrit
war eine Mumie, ich war alter Mann und Ursula (die wir mitgenommen
haben, weil sie frei hatte) war eine Katze.
Tanzspiel |
Es wurden Hamburger gegrillt und den
ganzen Tag gab es Musik. Dann wurde getanzt und ein Tanzspiel
gespielt. Alle hatten tierisch viel Spaß und das war super zu sehen.
Spaß haben sie zwar sonst auch immer, aber heute konnten sie einfach
mal sein, wer sie wollten.