Sonntag, 18. November 2012

Mal wieder was neues

Ja, ich lebe noch und es geht mir noch gut. Ich schreibe so selten, weil ich mittlerweile echt im Alltag angekommen bin. Deswegen gibt es nicht viele Neuigkeiten. Ich versuche dennoch, ab und zu mal was zu schreiben. Ihr sollt ja nicht denken, ich sei tot.

Im Projekt ist eignetlich alles beim Alten. Ich verbessere mein Spanisch mit jedem Tag und kann mich immer besser mit den Mitarbeitern unterhalten. Schön ist, dass wir momentan viele Ausflüge mit dem Projekt machen. Wir waren in der Fabrik von Kraft Foods und konnten die ganzen Kekse sehen, wie sie auf Laufbändern durch die Hallen gefahren sind. Ein anderes Mal waren wir in Suarez bei der Schule Concordia, die unser Projekt zum Tag des Kindes besucht hat.
Wenn wir gerade nicht auf einem Ausflug sind, helfe ich im Projekt wo ich kann oder Lust habe. Dort sind einige Tage nicht so spannend aber an anderen hatte ich schon super schöne Erlebnisse mit den Kindern.

An einem Tag war Marcelina nicht da, die normalerweise die Kleinen betreut. Sebastian war trotzdem gekommen, weil er irgendwie nicht daheim bleiben konnte. Also haben Maibrit und ich ihn bespaßt. Wir haben ihn gekitzelt, Karussell artig an den Händen im Kreis geschleudert, Hoppehoppereiter auf dem Rücken und Schubkarre gespielt.
Seba war sonst einer der nervigen Kinder, die nicht hören und viel Scheiße bauen. Aber wir haben das Gefühl, dass er uns seit dem Tag irgendwie mag.
An einem anderen Tag kam Nora später und ich habe mit Luana während gebacken wurde rumgealbert. Luana ist die Kleinste, zumindest glaube ich das. Dann hat sie ihre Hände gewaschen und dann das Handtrockenpapier zu einer Kugel geformt und mit zu geworfen. Ich habe gefangen und zurückgeworfen. Da habe ich gemerkt, dass sie kaum fangen kann. Sie hat ihre Hände vor ihr Gesicht gehalten und meistens auch noch die Augen geschlossen. Ich habe ihr gesagt, dass sie die Hände mal so halten solle, als würde sie klatschen, also die Handinnenflächen zueinander. Und dass sie die Augen auf lassen soll. Und dann hats geklappt. Wir haben ganz lange in der Küche gestanden und uns diesen Ball zugeworfen. Und sie hat sich so tierisch gefreut! Das war richtig schön. Dann hat sie sich zu mir gekuschelt, weil sie müde war und wir haben darauf gewartet, dass der Ofen fertig ist. Seitdem kommt sie immer wenn sie mich sieht auf mich zu und ruft Franziiii!

Weiterhin lerne ich im Projekt jeden Tag neue Wörter. Ich weiß nicht, was etwas heißt, frage nach, und kann es mir dann meistens super gut merken. Das ist einfach das angewandte. Seitdem ich Matías, dem einen Betreuer, das erzählt habe, fragt er mich manchmal ab, oder fragt mich, was für Wörter ich heute gelernt habe.

Mit dem Radio-Taller bin ich an einem Freitag zu Alfredo gefahren und Eduardo und Joaquin, zwei Chicos aus dem Projekt sind mitgekommen. Wir haben ein paar Sachen im Radio gesagt. Faszinierend war es, als Joaquin sein Handy rausgeholt hat und Radio angemacht hat und wir uns so beim sprechen im Radio hören konnten. Das war total super.

Letztes Wochenende waren wir auf unserem ersten Tagesausflug nach San Antonio de Areco. Das ist 3 Stunden mit dem Bus von hier und ist eine Kleinstadt. Dort gibt es jedes Jahr im November ein Gaucho Fest. Gauchos sind sozusagen die argentinischen Cowboys. Es gab einen Umzug wo jeder Gaucho der Gegend seine Herde vorgeführt hat und später gab es auf einer riesigen Wiese noch einige Spektakel. So viele Pferde habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Um den runden Platz herum war einMarkt aufgebaut, wo allerhand Zeug für Pferde und die Gauchos verkauft wurde. Dort habe ich mein erstes argentinisches Paar Alpargatas erstanden. Das sind diese Stoffschuhe, die es auch in Deutschland seit einiger Zeit gibt.

So, das wars erst mal von meiner Seite. Ích hoffe, ihr habt euch keine Sorgen gemacht, wo ich stecke. Bis zum nächsten Mal.

1 Kommentar:

  1. Du wirst in Argentinien Franzi genannt und ich in Kanada Fränzi, haha. Wir gehören einfach zusammen. Und deshalb vermiss ich dich! :*

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