Ein ganz normaler Vormittag. Wir wollen
Brot backen. Wir holen Töpfe und Schüsseln aus dem Schrank. Maibrit
sieht eine Spinne und will sie mit einem Tuch beseitigen. Damit fängt
der Schlamassel an.
Sie nimmt ein Tuch und schreit, weil
sie damit eine Kakerlake zum Vorschein gebracht hat. Okay, eine
Kakerlake. Nicht so super. Aber erst machen wir erst mal ein Foto
davon. Ist ja immerhin unsere erste. Danach rennt sie weg. Naja, wir
haben ja Raid im Schrank stehen. Und damit fängt die Scheiße
(Verzeihung) richtig an.
Ich sprühe eine kleine Ladung Raid
unter das Spülbecken in unserem Schrank. Okay, alles dufte, lass
jetzt Brot backen.
Erste Kakerlake - Der Anfang |
Gut, wir voll am wirbeln, relativ gute
Laune. Auf einmal – Kreisch – rennt eine Kakerlake aus dem
Schrank. Wir total aus dem Häuschen, weil die auch größer war als
die erste. Raid nehmen, drauf damit. Wir denken kurze Zeit später:
Gut, das machen wir NIE wieder. Die Kakerlake fängt an elendig im
Kreis laufend zu verrecken (Verzeihung). Total grässlich. Ich sage
mir, mit der nächsten werde ich einfach leben und ihr zur Not einen
Namen geben, aber das will ich nie wieder machen.
Aufregung vorbei, wir backen weiter
Brot. Dann krabbeln – KREISCH – zwei weitere auf dem Boden rum.
Wir nehmen Becher und sperren sie ein. Kurze Zeit stehen nach viel
Herzklopfen, Unterbrechungen und Adrenalin 8 Becher auf dem Boden. So
langsam gehen uns die Becher und Gläser aus. Gut, also – das Brot
mittlerweile vergessen – wohin damit? Raus! Aber draußen treffen
wir auch schon auf Karin, die uns verbietet, sie auszusetzen, weil
sie dann, logisch, zu ihr in die Wohnung kommen. Sie tritt einfach
drauf. Bäääüüüühh...
Sie sagt, einmal alle zwei Monate
sprüht sie ihre Wohnung mit Raid aus. Wir (zu dem Zeitpunkt noch
nicht ahnend, was uns noch bevorsteht) nehmen uns vor, das auch mal
irgendwann zu machen. Bis 13 Uhr sind noch etliche rausgekommen.
Becher drauf.
Dann sind den Nachmittag alle in den
Projekten.
Als Maibrit und ich um 20 Uhr nach
Hause kommen, haben wir schon keine Lust in die Küche zu gehen. Wir
müssen. Wir gehen einen Schritt rein, schauen um die Ecke und zucken
zurück. Je länger wir hinschauen, desto mehr sehen wir auf dem
krisseligen Boden. Wie bei einem Ameisenhaufen. Insgesamt liegen
(ohne die noch unter den Tassen wartenden) ca. 11 in der Küche und 5
im Esszimmer. Von groß bis klein, lange Fühler, kurze Fühler,
langer Kopf, runder Kopf. Alle auf dem Rücken, alle am sterben. Es
ist grässlich. Wir versuchen sie aufzukehren. Immer, wenn man sie
anstupst, bewegen sie sich.
So langsam sind meine Nerven so fertig,
dass ich zu allem bereit bin, um sie endlich loszuwerden. Wir sammeln
alle, auch die aus dem Waschbecken und die unter den Tassen auf und
tun sie in eine Tüte. Die unter den Tassen sind schlimmer
aufzusammeln als die unter den Gläsern, weil man da nicht weiß, was
einen erwartet. So eine kleine ist ja voll okay, die kann man noch
als Käfer verbuchen. Aber wenn da so ein 6 cm langes Mistviech
entgegenspringt, erschreckt man sich schon ganz schön. Und die sind
vielleicht schnell! Und wenn sie dann noch als Armee auftreten, in
mehreren Wellen, ich glaube, das will keiner erleben. Im laufe des
Abends sind dann noch ein paar rausgekommen. Gestern also insgesamt
ungefähr 20 Stück.
Heute Morgen haben wir dann schon den
Plan von Karin umgesetzt. Alles rausgeräumt, Raid in alle Ecken. Ich
habe das gemacht, und ich bin wirklich fast erstickt. Ich habe immer
am offenen Fenster Luft geholt und dann weitergesprüht. Mir gings
eine Stunde lang nicht so gut danach. Alle Türen zu und ab nach
Once. Schönen Tag gehabt. Schöne Sachen gesehen und gekauft und
dann noch bei Janeckis Empanadas und Eis gegessen.
Das bittere Ende |
Wir kommen heim und es STINKT. Alle
Fenster mit Fliegengitter auf. Küche auf, Licht an. Gut, alle auf
dem Rücken, kaum noch was bewegt sich. Immerhin etwas. Nachdem wir
alle zusammengekehrt auf einem Kehrblech haben, mache ich ein Foto.
Dann zähle ich sie. 55... FÜNFUNDFÜNFZIG!!! Hallo!? Wo zum Teufel
haben die alle gewohnt? Und wovon haben sie sich ernährt? Das muss
doch mega eng gewesen sein. 75 Kakerlaken auf einem Haufen! Man stell
sich das mal vor! Ich fass es immer noch nicht...
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