Sonntag, 2. September 2012

Adrenalinschock (Nichts für schwache Nerven!)


Ein ganz normaler Vormittag. Wir wollen Brot backen. Wir holen Töpfe und Schüsseln aus dem Schrank. Maibrit sieht eine Spinne und will sie mit einem Tuch beseitigen. Damit fängt der Schlamassel an.
Sie nimmt ein Tuch und schreit, weil sie damit eine Kakerlake zum Vorschein gebracht hat. Okay, eine Kakerlake. Nicht so super. Aber erst machen wir erst mal ein Foto davon. Ist ja immerhin unsere erste. Danach rennt sie weg. Naja, wir haben ja Raid im Schrank stehen. Und damit fängt die Scheiße (Verzeihung) richtig an.
Ich sprühe eine kleine Ladung Raid unter das Spülbecken in unserem Schrank. Okay, alles dufte, lass jetzt Brot backen.

Erste Kakerlake - Der Anfang
Gut, wir voll am wirbeln, relativ gute Laune. Auf einmal – Kreisch – rennt eine Kakerlake aus dem Schrank. Wir total aus dem Häuschen, weil die auch größer war als die erste. Raid nehmen, drauf damit. Wir denken kurze Zeit später: Gut, das machen wir NIE wieder. Die Kakerlake fängt an elendig im Kreis laufend zu verrecken (Verzeihung). Total grässlich. Ich sage mir, mit der nächsten werde ich einfach leben und ihr zur Not einen Namen geben, aber das will ich nie wieder machen.
Aufregung vorbei, wir backen weiter Brot. Dann krabbeln – KREISCH – zwei weitere auf dem Boden rum. Wir nehmen Becher und sperren sie ein. Kurze Zeit stehen nach viel Herzklopfen, Unterbrechungen und Adrenalin 8 Becher auf dem Boden. So langsam gehen uns die Becher und Gläser aus. Gut, also – das Brot mittlerweile vergessen – wohin damit? Raus! Aber draußen treffen wir auch schon auf Karin, die uns verbietet, sie auszusetzen, weil sie dann, logisch, zu ihr in die Wohnung kommen. Sie tritt einfach drauf. Bäääüüüühh...
Sie sagt, einmal alle zwei Monate sprüht sie ihre Wohnung mit Raid aus. Wir (zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnend, was uns noch bevorsteht) nehmen uns vor, das auch mal irgendwann zu machen. Bis 13 Uhr sind noch etliche rausgekommen. Becher drauf.
Dann sind den Nachmittag alle in den Projekten.
Als Maibrit und ich um 20 Uhr nach Hause kommen, haben wir schon keine Lust in die Küche zu gehen. Wir müssen. Wir gehen einen Schritt rein, schauen um die Ecke und zucken zurück. Je länger wir hinschauen, desto mehr sehen wir auf dem krisseligen Boden. Wie bei einem Ameisenhaufen. Insgesamt liegen (ohne die noch unter den Tassen wartenden) ca. 11 in der Küche und 5 im Esszimmer. Von groß bis klein, lange Fühler, kurze Fühler, langer Kopf, runder Kopf. Alle auf dem Rücken, alle am sterben. Es ist grässlich. Wir versuchen sie aufzukehren. Immer, wenn man sie anstupst, bewegen sie sich.
So langsam sind meine Nerven so fertig, dass ich zu allem bereit bin, um sie endlich loszuwerden. Wir sammeln alle, auch die aus dem Waschbecken und die unter den Tassen auf und tun sie in eine Tüte. Die unter den Tassen sind schlimmer aufzusammeln als die unter den Gläsern, weil man da nicht weiß, was einen erwartet. So eine kleine ist ja voll okay, die kann man noch als Käfer verbuchen. Aber wenn da so ein 6 cm langes Mistviech entgegenspringt, erschreckt man sich schon ganz schön. Und die sind vielleicht schnell! Und wenn sie dann noch als Armee auftreten, in mehreren Wellen, ich glaube, das will keiner erleben. Im laufe des Abends sind dann noch ein paar rausgekommen. Gestern also insgesamt ungefähr 20 Stück.
Heute Morgen haben wir dann schon den Plan von Karin umgesetzt. Alles rausgeräumt, Raid in alle Ecken. Ich habe das gemacht, und ich bin wirklich fast erstickt. Ich habe immer am offenen Fenster Luft geholt und dann weitergesprüht. Mir gings eine Stunde lang nicht so gut danach. Alle Türen zu und ab nach Once. Schönen Tag gehabt. Schöne Sachen gesehen und gekauft und dann noch bei Janeckis Empanadas und Eis gegessen.
Das bittere Ende
Wir kommen heim und es STINKT. Alle Fenster mit Fliegengitter auf. Küche auf, Licht an. Gut, alle auf dem Rücken, kaum noch was bewegt sich. Immerhin etwas. Nachdem wir alle zusammengekehrt auf einem Kehrblech haben, mache ich ein Foto. Dann zähle ich sie. 55... FÜNFUNDFÜNFZIG!!! Hallo!? Wo zum Teufel haben die alle gewohnt? Und wovon haben sie sich ernährt? Das muss doch mega eng gewesen sein. 75 Kakerlaken auf einem Haufen! Man stell sich das mal vor! Ich fass es immer noch nicht...

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